War and Peace in Vesoul

Amos Gitai, Elia Suleiman, FR 1997
Kamera: Laurent Truchot; Schnitt: Roy Shmueli; mit: Elia Suleiman, Amos Gitai. DCP (von 35mm), Farbe, 70 min. Diverse Sprachen mit engl. UT 
 
Das ostfranzösische Örtchen Vesoul ruft ein ambitioniertes Projekt ins Leben – das Krieg-und-Frieden-Filmfestival – und lädt als Gäste zwei Regisseure ein: den Palästinenser Elia Suleiman und den Israeli Amos Gitai. Die beiden sind anscheinend schon lange befreundet und treffen sich im Zug nach Vesoul, um das anstehende Abenteuer zu dokumentieren. Es entspinnt sich eine Chronik peinlicher und amüsanter Situationen: Die örtliche Presse bedrängt Suleiman, seine palästinensische Identität zu erklären, Gitai wird zum Übersetzen gezwungen und die Regisseure entdecken zu ihrer großen Überraschung, dass der Bürgermeister von Vesoul, Sponsor der Veranstaltung, zur rechtsradikalen Partei gehört. Die alten Freunde beschließen, die unglücklichen Umstände mit Humor zu nehmen, was in einer zwerchfellerschütternden Schlussszene kulminiert, in der beide Regisseure vom wohlmeinenden Kurator des Festivals zum Schweigen gebracht werden, weil er nicht aufhören kann, ihre Großartigkeit zu unterstreichen. Gitai, der oft in seinen Filmen auftritt, zeigt sich verwundbarer denn je. (J.M.)
 
Courtesy Jerusalem Cinematheque – Israel Film Archive