Monika Maruschko

Werkstattgespräch mit Monika Maruschko

Sofort nach der Schule wollte Monika Maruschko, geboren 1944, unabhängig sein: Sie begann bei Kodak in der Motion-Picture-Abteilung zu arbeiten, also dort, wo Kameraleute und Produktionen Filmmaterial für Film und Fernsehen bestellten – der Beginn einer Ausbildung "on the job". Nach fünf Jahren wurde Maruschko von der Sascha-Film abgeworben und baute dort ihre Kenntnisse weiter aus. Ihre beruflichen Kontakte führten zu ersten Einsätzen bei Filmdrehs, beispielsweise für die Fernsehserie Omer Pascha (1971, Christian Jaque) in Mostar, Sarajevo und Dubrovnik, wo sie nicht wie geplant Script machte, sondern in diversen Funktionen am Set zugange war. Es folgte ein Wechsel zur Schönbrunn-Film, wo Maruschko Einblicke in alle Gewerke erhielt, von der zweiten Kamera bis zur Ton- und Schnittassistenz – die perfekte Basis für ihre spätere Tätigkeit als Produktionsleiterin, in der sie sowohl in finanzieller Hinsicht der Produktion als auch in künstlerischer Hinsicht der Regie verantwortlich war. So verstand sie auch immer die Bedürfnisse aller Gewerke: "Ich wollte immer, dass das Beste für den Film ermöglicht wird, denn das ist etwas, das man sieht", so Maruschko, "daher war ich sicher nicht immer die Beliebteste bei den Produzenten".
 
1984 gründete sie ihre eigene Produktionsfirma Marwo, deren erster Film Heidenlöcher von Wolfram Paulus 1986 bei den Filmfestspielen von Venedig viel Beachtung fand. Sie prägte später in leitender Funktion wichtige Produktionen der österreichischen Film- und Fernsehlandschaft, war Produktionsleiterin bei Stefan Ruzowitzkys oscarprämiertem Film Die Fälscher, Sabine Derflingers Kultfilm Vollgas und Marie Kreutzers Gruber geht. Ihre jüngste Produktion war David Schalkos Serien-Adaption von M – Eine Stadt sucht einen Mörder.
 
Hanne Lassl, die seit 1999 als Regieassistentin, Regisseurin und Produktionsleiterin tätig ist (u.a. Produktionsleitung bei Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen [2021, Claudia Müller], Die Dohnal – Frauenministerin/Feministin/Visionärin [2019, Sabine Derflinger], Ute Bock Superstar [2018, Houchang Allahyari], Prater [2007, Ulrike Ottinger]), spricht mit Monika Maruschko über ihre Arbeit, Fotos und Filmausschnitte illustrieren das Gespräch. Moderation: Julia Pühringer.
 
Das Gespräch findet bei freiem Eintritt statt, freiwilliger Solidarbeitrag (1 Euro) zugunsten der Aktion Kulturpass

Im Anschluss lädt FC Gloria zu einem Glas Wein ein.

Spieltermine:

Do 09.05.2024 20:00download iCal
Kein Vorverkauf, nur Reservierung möglich