
Schweigend steht der Wald
Saralisa Volm, D 2022; Drehbuch: Wolfram Fleischhauer nach seinem Roman; Kamera: Roland Stuprich; Schnitt: Daniel Kundrat; Musik: Malakoff Kowalski; Darsteller*innen: Henriette Confurius, Noah Saavedra, August Zirner, Robert Stadlober. DCP, Farbe, 90 min. Deutsch1979, als Anja acht Jahre alt ist, verschwindet ihr Vater während eines Familienurlaubs in Bayern spurlos. Mitte der 1990er Jahre kehrt Anja als Praktikantin der Forstwirtschaft an diesen Ort zurück. Kurz nach ihrer Ankunft erschüttert ein Suizid die Gemeinde. Anja stößt auf Unregelmäßigkeiten im Boden, die schließlich zu einer erschütternden Entdeckung führen. Schweigend steht der Wald befasst sich mit den Todesmärschen aus dem KZ Flossenbürg und damit, wie deren konkrete topografische Spuren – in diesem Fall bislang unentdeckte Massengräber – das Bestreben der Anwohner, diese Geschichte zu vergessen, aus dem Gleichgewicht bringen. Michael Verhoevens Das schreckliche Mädchen thematisch verwandt, besticht der Film durch eine noch intensivere atmosphärische Dichte und führt mit zunehmender Konsequenz zu einem Ende, das Protagonistin wie Zuschauer unvorbereitet trifft. (T.E.-H./F. S.)
Einführung von Tobias Ebbrecht-Hartmann und Fabian Schmidt
In Anwesenheit von Saralisa Volm