
Bellissima
Luchino Visconti, IT 1951; Drehbuch: Luchino Visconti, Suso Cecchi D'Amico, Francesco Rosi nach Cesare Zavattini; Kamera: Piero Portalupi, Paul Ronald; Schnitt: Mario Serandrei; Musik: Franco Mannino nach Motiven von Gaetano Donizetti; Darsteller*innen: Anna Magnani, Tina Apicella, Walter Chiari, Alessandro Blasetti, Gastone Renzelli. 35mm, sw, 114 min. Italienisch mit engl. UTEine römische Arbeiterfrau versucht mit allen Mitteln und allem (überreich vorhandenen) Temperament, ihre kleine Tochter ins Kinogeschäft zu bringen. Der Anlass: Regisseur Alessandro Blasetti (gespielt von diesem selbst) sucht für ein Filmprojekt das schönste Kind Roms, la bellissima di Roma. Dokumentarischer Touch plus melodramma. Visconti verbindet eine nahezu gravitätische Präzision der Alltagsbeobachtung mit dem Funkenschlag der Satire. Eine Reise durch die Milieus von Rom und die Lächerlichkeiten der Filmbranche – geleitet vom Stern der Chimäre und der beträchtlichen Energie der donna del popolo Anna Magnani. Viscontis Einübung in die Gangart einer neorealistischen Satire und die Kunst der Plansequenz. Mit einem Gemisch aus Galle und observatorischer Lust kommentiert Bellissima, wie sich das Kino zum Leben verhält und umgekehrt. (H.T.)
Einführung von Christoph Huber am 9.1.2026