
Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos
Alexander Kluge, BRD 1968; Drehbuch: Alexander Kluge; Kamera: Thomas Mauch, Günther Hörmann; Schnitt: Beate Mainka-Jellinghaus; Musik: Viviane Gomori, Hellmuth Löffler; Darsteller*innen: Hannelore Hoger, Sigi Graue, Alfred Edel, Bernd Hoeltz, Eva Oertel, Kurt Jürgens, Wanda Bronska-Pampuch, Klaus Schwarzkopf, Fritz Hollenbeck. 35mm, sw, 100 min. Deutsch mit engl. UT*Davor:
Der Zirkus kommt in die Stadt Alexander Kluge, DE 2018, DCP, Farbe, 5 min
Zirkus im Krieg Alexander Kluge, DE 2018, DCP, Farbe, 2 min
Bodenhaftung, Hautnähe, Lot zum Erdmittelpunkt Alexander Kluge, DE 2019, DCP, Farbe, 4 min
Die Festwagen der Großen Französischen Revolution Alexander Kluge, DE 2020, DCP, Farbe, 2 min
Trump State Visit Alexander Kluge, DE 2020, DCP, Farbe, 3 min
In Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos träumt die Zirkusdirektorin Leni Peickert von einem neuen, politischen Zirkus – einem Ort der Aufklärung und des Engagements. Doch ihre idealistische Vision scheitert an den Realitäten von Wirtschaft, Medien und Macht. Alexander Kluge erzählt diese Geschichte in einer Mischung aus Spielszenen, Dokumenten, Interviews und Reflexionen, die zugleich ein Sinnbild der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft ist. Der Film fragt, wie Kunst gesellschaftlich wirksam sein kann, ohne sich dem Spektakel zu beugen. Mit seiner formalen Strenge und intellektuellen Ironie wurde Kluges Werk zu einem zentralen Beitrag des Neuen Deutschen Films in der Zeit der studentischen Protestbewegung. Der Film erhielt auf den Internationalen Filmfestspielen in Venedig 1968 den Goldenen Löwen. Zwei Jahre zuvor gewann der Film Abschied von Gestern den Silbernen Löwen und damit die erste Auszeichnung für einen deutschen Film seit Kriegsende 1945. (C.S.)
* Courtesy Deutsche Kinemathek