La Chute de la Maison Usher (Der Untergang des Hauses Usher), 1928, Jean Epstein
Le Tempestaire, 1947, Jean Epstein
Cœur fidèle, 1923, Jean Epstein © Fondation Jérôme Seydoux-Pathé
Finis Terrae, 1928, Jean Epstein (Foto: Gaumont)
Les Aventures de Robert Macaire, 1925, Jean Epstein
La Femme du bout du monde, 1937, Jean Epstein (Foto: Gaumont)

Jean Epstein
Retrospektive

17. Oktober bis 27. November 2025

Jean Epstein (1897–1953) war ein französischer Filmemacher, Kritiker und Theoretiker, dessen Werk eine Brücke zwischen avantgardistischen Experimenten und poetischem Realismus schlug. Er wurde in Warschau als Sohn eines polnisch-jüdischen Vaters und einer französischen Mutter geboren, wuchs in der Schweiz und in Frankreich auf und studierte Medizin, bevor er sich Anfang der 1920er-Jahre dem Kino verschrieb.

Epstein, der oft mit der französischen Impressionistenbewegung assoziiert wird, entwickelte einen äußerst lyrischen Stil, in dem er visuelle Innovation mit philosophischer Reflexion und subjektive Wahrnehmung mit komplexer rhythmischer Schnitttechnik verband. Sein extrem vielfältiges filmisches Œuvre ist heute vielleicht am besten bekannt für eine Reihe von Arbeiten (sowohl Kurz- als auch Langfilme, im Dokumentar- wie im Spielfilmgenre), die seine lebenslange Faszination für die raue, zerklüftete Schönheit der Landschaften, Meereslandschaften und Menschen der Bretagne widerspiegeln, darunter echte Meisterwerke wie Finis Terrae (1929), Mor'Vran (1930) oder Le Tempestaire (1947), während sein Film La chute de la maison Usher (1928) bis heute die ergreifendste und poetischste Adaption der gleichnamigen Erzählung von Edgar Allan Poe bleibt. In seinen theoretischen Schriften, insbesondere zum Konzept der "Photogénie", argumentierte Epstein, dass das Kino verborgene Aspekte der Realität offenbaren könne.

Vor genau zwanzig Jahren veranstaltete das Österreichische Filmmuseum seine erste Jean-Epstein-Retrospektive und veröffentlichte zu diesem Anlass ein Buch mit seinen Schriften. Dank Konservierungsarbeiten in den letzten zwei Jahrzehnten sind jedoch einige weitere Filme zugänglich geworden, was zu unserer aktuellen Hommage an diesen Giganten der filmischen Moderne geführt hat. Unser Anliegen ist es, Werke von Jean Epstein in den besten erhaltenen und verfügbaren Vorführformaten zu präsentieren. Zehn 35mm-Kopien, die alle noch in gutem Zustand sind, werden durch dreizehn DCPs ergänzt, allesamt jüngste Digitalisierungen und Restaurierungen, die vorwiegend von der Cinémathèque française vorgenommen wurden, aber auch von der Fondation Jérôme Seydoux – Pathé, Gaumont und der Cinémathèque de Bretagne.

Die Filme werden von den international gefeierten Stummfilmpianistinnen Elaine Brennan, Meg Morley und Maud Nelissen improvisierend begleitet, ergänzt durch zwei spezielle Filmkonzerte mit neuen Kompositionen von drank (Ingrid Schmoliner und Alex Kranabetter) sowie von Electric Delights (Billy Roisz, Karolina Preuschl und Isabella Forciniti).


Eine gemeinsame Retrospektive der Viennale und des Österreichischen Filmmuseums

Während der Viennale gelten von 17. bis 28. Oktober im Filmmuseum gesonderte Ticketregelungen.
Zusätzliche Materialien

Artères de France

(1939, 22 min)

Chanson d'Ar-Mor

(1934, 43 min)

Cœur de gueux

(1935, 72 min)

Cœur fidèle

(1923, 84 min)

Finis Terrae

(1928, 80 min)

L'Or des mers

(1931, 74 min)

La Belle Nivernaise

(1923, 67 min)

La Femme du bout du monde

(1937, 87 min)

La Glace à trois faces

(1927, 38 min)

La Vilanelle des rubans

(1934, 7 min)

Le Double amour

(1925, 104 min)

Le Lion des Mogols

(1924, 99 min)

Le Tempestaire

(1947, 22 min)

Les Berceaux

(1931, 6 min)

Marius et Olive à Paris

(1935, 67 min)

Mauprat

(1926, 90 min)

Sa Tête

(1929, 32 min)

Six et demi, onze

(1926, 78 min)

Vive la vie

(1938, 32 min)
Innerhalb der Schau sind die Filme in der Reihenfolge ihrer Programmierung angeordnet.
Filmdauer: 66 min
Fr, 17.10.2025 18:30
Live Musik: drank (Ingrid Schmoliner & Alex Kranabetter) / Freier Eintritt Für Fördernde Mitglieder
Mi, 29.10.2025 20:30
Am Klavier: Elaine Brennan
Filmdauer: 84 min
Sa, 18.10.2025 16:00
Am Klavier: Meg Morley 
Sa, 01.11.2025 18:00
Filmdauer: 67 min
So, 19.10.2025 19:00
Am Klavier: Meg Morley 
Mo, 03.11.2025 18:00
Am Klavier: Elaine Brennan
Filmdauer: 99 min
Mo, 20.10.2025 11:00
Am Klavier: Elaine Brennan
Mi, 19.11.2025 18:00
Am Klavier: Elaine Brennan
Filmdauer: 67 min
Di, 21.10.2025 13:30
Sa, 01.11.2025 20:30
Filmdauer: 104 min
Di, 21.10.2025 19:00
Am Klavier: Elaine Brennan
Mo, 24.11.2025 18:00
Am Klavier: Elaine Brennan
Filmdauer: 72 min
Mi, 22.10.2025 11:00
Mo, 03.11.2025 20:30
Filmdauer: 90 min
Mi, 22.10.2025 21:30
Am Klavier: Elaine Brennan
Filmdauer: 70 min
Do, 23.10.2025 21:30
Live-Musik: Electric Delights (Billy Roisz, Karolina Preuschl, Isabella Forciniti) 
Fr, 14.11.2025 18:00
Am Klavier: Elaine Brennan
Filmdauer: 78 min
Fr, 24.10.2025 18:45
Am Klavier: Maud Nelissen 
Mi, 12.11.2025 18:00
Am Klavier: Elaine Brennan 
Filmdauer: 200 min
Sa, 25.10.2025 11:00
Am Klavier: Maud Nelissen 
So, 02.11.2025 18:00
Filmdauer: 80 min
So, 26.10.2025 11:00
Am Klavier: Maud Nelissen 
Do, 27.11.2025 18:00
Am Klavier: Elaine Brennan 
Filmdauer: 87 min
So, 26.10.2025 13:30
Mo, 17.11.2025 18:00