Inside Stories: Film und Biographie
23. bis 26. November 2007
Seit der Erfindung des Kinos zählt der biographische Film zu den populärsten Erzählmodellen. Er existiert in einer großen stilistischen Bandbreite, innerhalb eines Gattungsspektrums, das vom Musical bis zum Dokumentarfilm reicht. Das internationale Symposium und die Filmreihe Inside Stories befassen sich mit den verschiedenen Ausprägungen und der anhaltenden Attraktivität der "Biopics".
Entlang von Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Gesprächen mit Filmemachern sollen die vorherrschenden narrativen und ästhetischen Strukturen analysiert und die sozialen und kulturellen Bedingungen aufgefächert werden, die sich im starken biographischen Impuls des Kinos niederschlagen.
Die Filme und Vorträge konzentrieren sich hauptsächlich auf Künstler/innen-Biographien – auf die Darstellung der "inneren" Welt kreativer Subjekte und der Beziehung zwischen "Leben" und "Werk". Weitere Beiträge untersuchen, wie die Tendenz des "Biopics" zur Inszenierung zusammenhängender (individueller, kultureller und nationaler) Identitäten mittels experimenteller, dokumentarischer und essayistischer Formen aufgebrochen werden kann.
Ein besonderer Schwerpunkt ist der Rekonstruktion weiblicher Lebensläufe im Kino gewidmet – und damit der Inszenierung von Gender-Strukturen im biographischen Film. Die Beispiele dafür reichen von Lola Montez bis zur Schriftstellerin Gisela Elsner (Die Unberührbare). Ein neuer, vieldiskutierter Film aus Österreich erlebt im Rahmen der Schau seine Wien-Premiere: The End of the Neubacher Project von Marcus J. Carney.
Das Symposium ist eine Veranstaltung des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Theorie der Biographie in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum und dem TFM Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien.