R Xmas, 2001, Abel Ferrara

Premiere:

"R Xmas" von Abel Ferrara

15. und 16. Jänner 2004
 
In der Rezeption des Gegenwartskinos hat sich ein bedrohliches Kurzzeitgedächtnis durchgesetzt: Der Entdeckung von „Kultfilmen“ und zugehörigen Regisseuren folgt immer häufiger die Missachtung ihrer späteren Arbeiten. Abel Ferrara ist dafür ein besonders gutes Beispiel: Einer der wesentlichen Regisseure des Weltkinos seit 1980; Anfang der 90er Jahre kurzfristig berühmt und berüchtigt (also „Kultregisseur“); danach wieder ins „unsichtbare Kino“ zurückgerutscht, das all jene umhüllt, die ihre Arbeit eigenständig betreiben, fernab der jeweiligen Moden im Feuilleton und am sogenannten „Arthouse“-Markt. Ferraras bislang letzter großer Film R Xmas (2001) erlebt nun im Filmmuseum seine Österreich-Premiere: eine außerordentlich subtile, fulminant besetzte und nahezu klassisch inszenierte Studie des privaten Lebens von Drogenkriminellen, die sich ins Bürgertum absetzen wollen.