Mit dem Motorrad über die Wolken, 1926, Lothar Rübelt (Farbgebung der Kinokopie)

Filmmuseum on Location:

"Mit dem Motorrad über die Wolken"

24. und 25. Juni 2021


Regie: Lothar Rübelt; Kamera: Franz Sochor. Mit: Lothar Rübelt, Anton Pospischil u.a. AT, 1926, 35mm, sw und Farbe (Virage und Tonung), 46 Minuten (20 B/Sek), stumm mit Live-Musikbegleitung von Elaine Loebenstein
 

Lothar Rübelt (1901–1990), einer der wichtigsten österreichischen Fotografen des 20. Jahrhunderts, beschäftigte sich seit den 1920er Jahren im Rahmen seiner Bildreportagen von Sportereignissen mit der Dynamik der Bewegung. So war es vielleicht eine logische Konsequenz, dass Rübelt dieses Interesse ins Filmische übersetzte: 1926 entstand sein erster und einziger Film, Mit dem Motorrad über die Wolken (1926), eine Hommage an zwei große Modeerscheinungen der 1920er Jahre – das Motorradfahren und das Genre des Bergfilms.
 
Gedreht an Originalschauplätzen in Österreich und Südtirol, erzählt der Film in Form eines Spieldokumentarfilms die Geschichte einer Gruppe von Motorradfahrer*innen, die mit ihren Maschinen erfolgreich über die mehr als 3.232m hohe Tofana in den Dolomiten fahren. Rübelts "fotografisches Auge" manifestiert sich in den atemberaubenden Bergaufnahmen und es gelingt ihm ein filmisch überzeugender und publikumswirksamer Abenteuerfilm. Mit dem Motorrad über die Wolken ist auch ein Zeitdokument über die Medienbegeisterung der 1920er Jahre, über Projektionen von Jugendlichkeit und Maskulinität und über den Mythos Natur und das Phantasma ihrer Bezwingung durch die Technik.
 
Die Restaurierung des Films wurde 2019 gemeinsam von Filmarchiv Austria und Österreichischem Filmmuseum in Angriff genommen und im Frühjahr 2021 abgeschlossen.
 
Am 24. Juni um 20 Uhr haben wir die große Freude, die fertiggestellte Restaurierung unter freiem Himmel im Frühlingskino im Augarten präsentieren zu können. Zu Beginn findet ein "Basiskurs Filmrestaurierung" mit Nadja Šičarov (Österreichisches Filmmuseum) und Christina Wintersteller (Filmarchiv Austria) statt.

Am 25. Juni wird die Vorführung um 19.30 Uhr im Metro Kinokulturhaus wiederholt.

An beiden Tagen am Klavier: Elaine Loebenstein