
Dialogue d'exilés (Dialogues of the Exiled)
Regie, Drehbuch: Raúl Ruiz; Kamera: Gilberto Orzello de Avezedo; Schnitt: Valeria Sarmiento; Darsteller*innen: Françoise Arnoul, Carla Oristi, Daniel Gélin, Sergio Hernández. FR, 1974, DCP (von 16mm), Farbe, 105 min. Spanisch/Französisch mit engl. UTChilenische Exilierte spielen sich selbst in dieser Szenenfolge, die um einen minimalen Plot mit hellsichtiger Ironie das Leben der in Paris neu Angekommenen imaginiert. Die in engen Räumen angelegte Inszenierung mit Auf- und Abtritten durch noch engere Flure, Türen und auch Fenster schürt Klaustrophobie. Thematisch geht es um geografisches und kulturelles Displacement, Bigotterien und Philistertum linker Politik sowie selbstverständlich Chile selbst. Der Film zitiert nicht nur im Titel Bertolt Brechts Flüchtlingsgespräche, er war 1974 Ruiz' erste Arbeit nach der erzwungenen Flucht und gilt auch als erster Exilfilm der Pinochet-Zeit überhaupt. (S.H.)