Mémoire des apparences (Life is a Dream), 1986, Raúl Ruiz

Mémoire des apparences (Life is a Dream)

Regie: Raúl Ruiz; Drehbuch: Raúl Ruiz nach dem Theaterstück La vida es un sueño von Pedro Calderón de la Barca; Kamera: Jacques Bouquin; Schnitt: Martine Bouquin, Rodolfo Wedeles; Musik: Jorge Arriagada; Darsteller*innen: Sylvain Thirolle, Roch Leibovici, Bénédicte Sire, Laurence Cortadellas. FR, 1986, 16mm, Farbe und sw, 104 min. Französisch mit engl. UT 
 
Ein von Vögeln durchflattertes Kino in Valparaíso, in dem durch den Soundtrack der projizierten B-Movies die Schreie von Gefolterten aus der Polizeistation hinter der Leinwand zu hören sind. Ein ehemaliger Anti-Pinochet-Kämpfer, der zwischen seinen Träumen auf dem Bett eines abgedunkelten Hotelzimmers versucht, verschüttete Erinnerungen an klandestines Wissen zu reaktivieren. Mnemotechnisches Hilfsmittel war Calderón de la Barcas barockes Drama Das Leben ist ein Traum, das im Film rezitiert und auch in einer theatralen Aufführung szenisch umgesetzt wird. Eine post-surrealistische und mehrfach verspiegelte Meditation über Kino, Widerstand und Gedächtnis. (S.H.)
 
Courtesy Cinémathèque française