Odinnadcatyj (Das elfte Jahr), 1928, Dziga Vertov

Digital Formalism

2006 hat das Österreichische Filmmuseum mit zwei Partnern – dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien und der Technischen Universität Wien – ein ambitioniertes Forschungsprojekt bei der internationalen Jury des WWTF (Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds) eingereicht. Als eines von zehn Projekten wurde Digital Formalism ausgewählt und mit einer dreijährigen Laufzeit (2007-2010) gefördert.

Filmtheoretische Grundlagenforschung über die Theorien des Formalismus – vom Russischen Formalismus der 1920er Jahre über die "Prager Schule" und den französischen Strukturalismus bis zum "Neo-Formalismus" der 1980er Jahre – trafen dabei auf filmarchivarische Fragestellungen ("Was ist ein filmisches Artefakt?") und Problemstellungen (Identifizierung und Klassifizierung filmischer Elemente).

In Zusammenarbeit mit WissenschafterInnen der TU Wien wurden in einem zweiten Schritt digitale Tools entwickelt, welche die Untersuchung und die Klassifizierung einzelner Filme und größerer Film-Serien nach formalen und materialbezogenen Kriterien erlaubten. Ein Ziel dieses Forschungsprojekts war neben der Grundlagenforschung auch die Entwicklung neuartiger Applikationen für den Bereich der Digitalen Filmrestaurierung.

 

Das Projekt endete im Januar 2010 mit einer internationalen Vertov-Tagung in Wien sowie der Veröffentlichung einer Doppel-DVD mit Vertovs Filmen Ein Sechstel der Erde (1926) und Das Elfte Jahr (1928).