Thomas Arslan
In Bewegung
11. September bis 12. Oktober 2025
Thomas Arslan (*1962) ist seit nahezu 30 Jahren eine zentrale Figur des deutschen Gegenwartskinos. Als ein Vertreter der sogenannten Berliner Schule erneuerte er dieses mit einer auf Reduktion setzenden Ästhetik und bereicherte es um einen stilisierten Alltagsrealismus. Mit seiner Berlin-Trilogie über deutsch-türkische Jugendliche (Geschwister – Kardeşler, Dealer, Der schöne Tag) entwickelte er eine spezifische Form des postmigrantischen Kinos avant la lettre und brillierte im Genrekino mit Gangsterfilmen (Im Schatten, Verbrannte Erde), einem Western (Gold) und einem Roadmovie (Helle Nächte). In seinen dokumentarischen Arbeiten (Am Rand, Aus der Ferne, Am Rand Revisited) lässt er sich mit großer stilistischer Klarheit auf das ein, was er vorfindet. Der Fokus von Arslans Filmen liegt häufig weniger auf äußeren Vorgängen als auf der Beschreibung innerer Zustände. Ein besonderes Interesse für Jugendliche bzw. junge Erwachsene zieht sich durch sein Werk, das darüber hinaus auch durch die kenntnisreiche Auswahl von Musik geprägt und spürbar mit filmhistorischer Reflexion grundiert ist. Robert Bresson, Jean Eustache, Maurice Pialat, Jean-Pierre Melville sind wichtige Referenzen, prägende Erfahrungen waren für Arslan auch Filme von u.a. Shirley Clarke, Barbara Loden und Orson Welles.
Seit seinem Studium an der Deutschen Film und Fernsehakademie (1986–1992) lebt Thomas Arslan in Berlin. Die Erkundung des Berliner Stadtraums prägt auf unnachahmliche Art viele seiner Filme – wobei Raum bei Arslan meist über Menschen in Bewegung erzählt wird, sei es in Berlin oder im Wilden Westen. Das ist buchstäblich zu verstehen: Thomas Arslan zeigt gerne, wie die Figuren sich durch ihre Umgebung bewegen, wie sie Wege zurücklegen, alleine oder nebeneinander hergehen oder im Auto fahren. Und es ist selbst in Bewegung: Ausgehend von den Städten Essen und Berlin weitet sich der geografische Radius seines Kinos über die Jahre, es verlässt die Stadt und erstreckt sich ins Brandenburger Umland, später dann in die Türkei, nach Kanada und Norwegen, um jedoch stets auch wieder nach Berlin zurückzukehren.
Vor diesem Hintergrund bringt die Werkschau der Filme von Thomas Arslan eine ganze Menge Berlin nach Wien – in erster Linie über die Filme selbst, aber auch weil es sich bei diesem Programm um ein Gastspiel des Berliner Arsenal – Institut für Film und Videokunst im Österreichischen Filmmuseum handelt. Durch dieses gemeinschaftliche Projekt bietet sich in Wien erstmals die Gelegenheit, Arslans Œuvre in Gänze kennenzulernen, von den frühen Kurzfilmen aus seiner Studienzeit bis hin zur jüngsten Arbeit Am Rand Revisited, die für ein Ausstellungsprojekt im Neuen Berliner Kunstverein realisiert wurde – inklusive des aktuellen Thrillers Verbrannte Erde (2024), der als Österreich-Premiere präsentiert wird. (Birgit Kohler)
Ein Programm im Rahmen der vom Hauptstadtkulturfonds Berlin geförderten Veranstaltungsreihe Arsenal on Location.
In Anwesenheit von Thomas Arslan am 11. und 12.9.2025 sowie mit Einführungen von Birgit Kohler am 11.9.2025
Thomas Arslan (*1962) ist seit nahezu 30 Jahren eine zentrale Figur des deutschen Gegenwartskinos. Als ein Vertreter der sogenannten Berliner Schule erneuerte er dieses mit einer auf Reduktion setzenden Ästhetik und bereicherte es um einen stilisierten Alltagsrealismus. Mit seiner Berlin-Trilogie über deutsch-türkische Jugendliche (Geschwister – Kardeşler, Dealer, Der schöne Tag) entwickelte er eine spezifische Form des postmigrantischen Kinos avant la lettre und brillierte im Genrekino mit Gangsterfilmen (Im Schatten, Verbrannte Erde), einem Western (Gold) und einem Roadmovie (Helle Nächte). In seinen dokumentarischen Arbeiten (Am Rand, Aus der Ferne, Am Rand Revisited) lässt er sich mit großer stilistischer Klarheit auf das ein, was er vorfindet. Der Fokus von Arslans Filmen liegt häufig weniger auf äußeren Vorgängen als auf der Beschreibung innerer Zustände. Ein besonderes Interesse für Jugendliche bzw. junge Erwachsene zieht sich durch sein Werk, das darüber hinaus auch durch die kenntnisreiche Auswahl von Musik geprägt und spürbar mit filmhistorischer Reflexion grundiert ist. Robert Bresson, Jean Eustache, Maurice Pialat, Jean-Pierre Melville sind wichtige Referenzen, prägende Erfahrungen waren für Arslan auch Filme von u.a. Shirley Clarke, Barbara Loden und Orson Welles.
Seit seinem Studium an der Deutschen Film und Fernsehakademie (1986–1992) lebt Thomas Arslan in Berlin. Die Erkundung des Berliner Stadtraums prägt auf unnachahmliche Art viele seiner Filme – wobei Raum bei Arslan meist über Menschen in Bewegung erzählt wird, sei es in Berlin oder im Wilden Westen. Das ist buchstäblich zu verstehen: Thomas Arslan zeigt gerne, wie die Figuren sich durch ihre Umgebung bewegen, wie sie Wege zurücklegen, alleine oder nebeneinander hergehen oder im Auto fahren. Und es ist selbst in Bewegung: Ausgehend von den Städten Essen und Berlin weitet sich der geografische Radius seines Kinos über die Jahre, es verlässt die Stadt und erstreckt sich ins Brandenburger Umland, später dann in die Türkei, nach Kanada und Norwegen, um jedoch stets auch wieder nach Berlin zurückzukehren.
Vor diesem Hintergrund bringt die Werkschau der Filme von Thomas Arslan eine ganze Menge Berlin nach Wien – in erster Linie über die Filme selbst, aber auch weil es sich bei diesem Programm um ein Gastspiel des Berliner Arsenal – Institut für Film und Videokunst im Österreichischen Filmmuseum handelt. Durch dieses gemeinschaftliche Projekt bietet sich in Wien erstmals die Gelegenheit, Arslans Œuvre in Gänze kennenzulernen, von den frühen Kurzfilmen aus seiner Studienzeit bis hin zur jüngsten Arbeit Am Rand Revisited, die für ein Ausstellungsprojekt im Neuen Berliner Kunstverein realisiert wurde – inklusive des aktuellen Thrillers Verbrannte Erde (2024), der als Österreich-Premiere präsentiert wird. (Birgit Kohler)
Ein Programm im Rahmen der vom Hauptstadtkulturfonds Berlin geförderten Veranstaltungsreihe Arsenal on Location.
In Anwesenheit von Thomas Arslan am 11. und 12.9.2025 sowie mit Einführungen von Birgit Kohler am 11.9.2025
Innerhalb der Schau sind die Filme in der Reihenfolge ihrer Programmierung angeordnet.