Der letzte Mann, 1924, Friedrich Wilhelm Murnau

Close-Up

Der letzte Mann

F.W. Murnau (D 1924)

Ab 14 Jahren
Der Job als Portier eines prächtigen Hotels ist der ganze Stolz des titelgebenden "letzten Mannes". Doch in der Verwertungslogik des Kapitalismus ist jeder einmal ausrangiert, eine Degradierung stürzt ihn in eine existenzielle Krise. F.W. Murnau findet für diese Krise eine filmische Sprache, die in atemberaubender Weise aus den realistischen wie expressiven Möglichkeiten des Films schöpft und so soziale wie psychische Erschütterungen in Bilder übersetzt: Der filmische Raum wird in all seinen Dimensionen genutzt, die Kamera nimmt die Dynamik des Großstadtlebens auf, das Tempo von Welt und Protagonist klaffen immer weiter auseinander. Ein Film, der zeigt, wie tiefgreifend sich die Umwälzungen der Moderne auswirken, und wieso das Bewegungsmedium Film geeignet ist, sie darzustellen.
 
Die Filmvorführung (R: Friedrich Wilhelm Murnau, 89 min) wird von Elaine Loebenstein live am Klavier begleitet. Ihr folgt eine 60-minütige Analyse anhand ausgewählter Filmsequenzen.